Die Architektur der Hagia Sophia: Große Kuppel, komplizierte Mosaike und hohe Säulen

Anthemius wurde in Tralles, einer Stadt in Kleinasien, geboren und spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung innovativer architektonischer Lösungen, die den Bau der gewaltigen Kuppel der Hagia Sophia ermöglichten. Sein Verständnis von Geometrie und Mechanik half den Erbauern, technische Herausforderungen zu überwinden und eine Reihe von Bögen und Halbkuppeln zu schaffen, die die imposante Kuppel stützen.

Isidor, der aus der Stadt Milet stammte, war ein geschickter Architekt und Mathematiker. Er arbeitete eng mit Anthemius zusammen und entwarf den architektonischen Gesamtplan der Hagia Sophia, einschließlich ihrer unverwechselbaren Kuppel und innovativen strukturellen Merkmale. Isidors akribische Liebe zum Detail und sein Verständnis für architektonische Ästhetik trugen dazu bei, die Hagia Sophia zu einem Meisterwerk der byzantinischen Architektur zu machen.

Im Laufe der Zeit hat die Hagia Sophia viele Veränderungen erfahren. Eine große Renovierung wurde im 10. Jahrhundert von Kaiser Basilius II. durchgeführt. Er restaurierte die eingestürzte Kuppel der Kirche und installierte vier große Wandgemälde mit Cherubim, eine neue Christusdarstellung auf dem Gewölbe, ein Grabtuch von Christus und in der Apsis eine neue Darstellung der Jungfrau Maria, die Jesus wiegt, inmitten der Apostel Petrus und Paulus.

Als Moschee unter den Osmanen wurde ein kleines Minarett in der südwestlichen Ecke der Hagia Sophia Moschee hinzugefügt. Eine umfassende Renovierung der Hagia Sophia Moschee wurde 1847 von Sultan Abdulmejid I. angeordnet. Gaspare und Giuseppe Fossati, zwei schweizerisch-italienische Architekten, überwachten die Begradigung einiger Säulen, die Sicherung der Gewölbe, die Konsolidierung der Kuppel und die Neudekoration des Äußeren und Inneren der Moschee. Im nördlichen Seitenschiff der Hagia Sophia Moschee wurde 1850 eine neue Maqsurah hinzugefügt.

Da die Hagia Sophia auf einer Verwerfungslinie erbaut wurde, hat jedes Erdbeben in der Region ihr Fundament erschüttert. Ihr Zustand verschlechterte sich weiter und die Hagia Sophia wurde 1996 und erneut 1998 vom World Monuments Fund (WMF) auf die Liste der World Monuments Watch gesetzt. Die erste Phase der Arbeiten mit dem türkischen Kulturministerium bestand darin, das rissige Dach zu stabilisieren. Im Jahr 2006 war das WMF-Projekt abgeschlossen, obwohl viele andere Teile der Hagia Sophia noch erhebliche Verbesserungen benötigen.

Die Minarette waren ein osmanischer Zusatz und nicht Teil der ursprünglichen byzantinischen Kirche. Das südöstliche Minarett wurde aus rotem Backstein erbaut und kann auf die Herrschaft von Mehmed oder seinem Nachfolger Beyazıd II. zurückgeführt werden. Die anderen drei wurden aus weißem Kalk- und Sandstein gebaut, von denen Bayezid II. die schlanke Säule im Nordosten und Selim II. die beiden identischen größeren Minarette im Westen errichtete.

Die ikonische Kuppel der Hagia Sophia ist schon aus der Ferne zu erkennen. Er hat einen Durchmesser von etwa 31 Metern. Vier kugelförmige dreieckige Anhänger tragen die Kuppel. Die Pendentiven sind die Ecken der quadratischen Kuppelbasis, die sich nach oben in die Kuppel wölben, um sie zu stützen, die seitlichen Kräfte der Kuppel zu begrenzen und ihr Gewicht nach unten fließen zu lassen. Die Kuppel wurde aufgrund von Reparaturen etwas elliptisch gelassen.

Die Hagia Sophia hat Mosaike auf der Innenseite ihrer Kuppel, dem kaiserlichen Tor, dem südwestlichen Tor und dem nördlichen Tympanon. Die bedeutendsten von ihnen sind jedoch die Mosaike in der Apsis. Maria, die Mutter Jesu, die das Kind trägt und auf einem juwelenbesetzten Thron ohne Rückenlehne sitzt, ist auf dem Mosaik in der Halbkuppel über der Apsis am Ostende zu sehen. Es ist nicht bekannt, wann das Mosaik angebracht wurde.